Gemeinsam mit 6.000 weiteren Teilnehmer hat sich am 11. Oktober 2014 einer unserer gelb-weissen Tänzer dem Event Tough Mudder auf dem Gut Basthorst bei Hamburg gestellt: Neben 18 Kilometer Laufstrecke durch unterschiedlichstes Gelände galt es dabei zudem die 23, zum Teil sehr anspruchsvolle, Hindernisse zu überwinden. Benjamin Hanczyk ist beim sogenannten „härtesten Event der Welt“ erfolgreich gestartet.
Wer schon einmal etwas von Tough Mudder gehört hat, der weiß, dass es sich hierbei nicht um einen Wettlauf mit möglichst guter Rundenzeit handelt, sondern dass Tough Mudder eine Herausforderung ist, die es im Team zu bewältigen gilt.
„Schon bei den ersten Kilometern quietschte es mit jedem Schritt, denn in den Schuhen steckte eine ganze Menge Matsch. Der Rest der Kleidung war ebenfalls voller Dreck oder zumindest klitschnass.“, berichtet uns Benjamin, „aber eines der 10 Tough Mudder Gebote die jeder Teilnehmer beschwört, besagt, dass nicht genörgelt wird. Und so war das dann auch: alles wurde im Team durchgezogen, keiner blieb zurück und alle haben durchgehalten.“ Und so erzählt Benjamin von einem großartigen Event, bei dem das einzige Ziel für alle ist: zusammen ankommen, egal wie!
Benjamin ist 26 Jahre alt, tanzt bei uns in der Standard-Turniergruppe und arbeitet als Betriebswirt in Hamburg. Zusammen mit seinen Arbeitskollegen meldete sich sein Team bereits im Frühjahr für das Event an. Und mit diesem Tag begann für sie die vor allem körperliche Vorbereitung, denn es warteten Hindernisse, die ihnen mehr abverlangen sollte als nur eine gute Ausdauer. Und so kamen zu Benjamins wöchentlichen Trainingsplan vor allem gezielte Kraft- und Ausdauerübungen hinzu. „Das war sogar eine echt gelungene Ergänzung zum regulären Tanztraining. Die Übungen habe ich immer am Anfang oder Ende des freien Trainings gemacht – aber nicht alleine, sondern gemeinsam mit meiner Tanzpartnerin.“, betont Benjamin.
Nachdem alle Teilnehmer mit ihrer Startnummer auf der Stirn markiert wurden, geht es in die ersten 20 Min. des Laufs: ein gemeinschaftliches Aufwärmprogramm bei dem ein Trainer allen Teilnehmern bereits richtig einheizt und sie mental auf die Strecke einschwört. Es folgt die erste Probe an einer kleinen Bretterwand, über die alle Teilnehmer hinüber müssen um zur eigentlichen Startlinie zu kommen.
Dann fällt der Startschuss: Auf der Strecke wurden ganze Gräben ausgehoben, Bretterwände aufgebaut und breite Wasserrohre verlegt. Zudem kassieren die Teilnehmer an manchen Hindernissen sogar Stromstöße mit der Stärke eines Weidezauns oder einen kräftigen Schreck beim Tauchgang durch 4°C kaltes Eiswasser. Um letztendlich bis zum Ziel zu gelangen müssen alle Teilnehmer alle diese Strapazen auf sich nehmen und dabei immer wieder durch Morast waten, Schlammgruben durchkriechen und mehrere Meter hohe Mauern und Rampen überwinden.
Und dabei steht durchweg der Spaß im Vordergrund: Das sieht man den Teilnehmern schon zu Beginn des Laufs an, sie treten nicht ausschließlich in konventioneller Funktionskleidung, sondern in kreativen Outfits oder Kostümen an. „Wir haben uns extra ein auffällig gelbes Team-Shirt bedrucken lassen, damit wir uns stets wiedererkennen und unser Teamname für alle erkennbar ist.“, so Benjamin. Auf den mitgebrachten Bildern ist allerdings viel von der gelben Strahlkraft verloren gegangen und auch die Aufschrift ist für uns nur schwer lesbar. „Ja das haben wir schnell gemerkt, das war leider nicht zu verhindern.“, erklärt er, „wir haben des Öfteren bis zur Brust im Matsch oder Brackwasser gesteckt, ist ja klar dass dann nicht mehr viel zu erkennen bleibt.“ Aber trotzdem treibt jeder kräftige Sprung mitten in die Schlammgruben oder ein Absturz beim Klettern ins Wasserbecken die Teilnehmer noch weiter, letztendlich bis zur Ziellinie, an.
Nichtsdestotrotz, alle „Finisher“ kommen mit einem Lächeln im Gesicht dort an, wo sie als Belohnung ein wohlverdientes Bier und das erste orangene Tough-Mudder Stirnband erwarten, der Beweis dafür, dass man es geschafft hat. Der eine mit mehr, der andere mit weniger Blessuren.
Benjamin und seine Arbeitskollegen sind vollzählig und vor allem heile im Ziel angekommen und dürfen sich nun offiziell selbst Tough Mudder nennen. Sie würden alle auf jeden Fall wieder teilnehmen, vielleicht sogar schon im nächsten Jahr. Dann aber mit noch auffälligeren T-Shirts. Wir haben großen Respekt vor Benjamin und seinen Arbeitskollegen und wünschen ihnen weiterhin viel Spaß am Rennen durch den Matsch und alles Gute dabei stets unversehrt zu bleiben.