Im Stadtzentrum fand unter dem Motto "The Wooden Shoe" eine ganze Reihe von Weltranglistenturnieren statt. Wie in Holland üblich wurde der Stundenplan auf die Sekunde genau vorprogrammiert und ebenso gewohnheitsmäßig während der Turniere über den Haufen geworfen. Aber im Großen und Ganzen passte das Zeitschema, die Fläche war riesig, und die Musik ging ins Ohr. Das IDSF-Weltranglistenturnier der Senioren III S (die "Hoofdklasse") war mit 38 gemeldeten Paaren gut besetzt. Wie stets ließen die italienischen Weltranglistenersten Carugati/Giovenco nichts anbrennen und holten sich vor ihren Landsleuten Barbone/Flamini, die die erste Tanzolympiade auf Mallorca gewonnen hatten, den ungefährdeten Sieg. Eines hatten diese beiden italienischen Paare dem Rest der Konkurrenz sichtlich voraus: von Ermüdung oder Anstrengung war bei ihnen auch in der Finalrunde noch keine Spur zu erkennen.
Birgit und Marcel erreichten als fünftbestes Paar der Vorrunde unmittelbar (also ohne Redance) die zweite Runde und kamen dort nach Kreuzchen auf Platz 6 des Gesamtfeldes, was zu diesem Zeitpunkt sogar fürs Finale gereicht hätte und natürlich die sichere Qualifikation für das Semifinale bedeutete. Leider wurden dort alle verbliebenen 12 Teilnehmer zusammen auf die Fläche geworfen, so dass ein allgemeines Gerangel einsetzte – nicht gerade die Bedingungen, die unser Paar besonders liebt. Und auch die Tatsache, dass alle fünf Tänze non-stop in voller Zweiminutenlänge durchgepeitscht wurden, trug nicht sonderlich zur Ruhe und Gelassenheit der Paare auf der Fläche bei. Am Ende kam ein in diesem starken internationalen Feld sehr beachtenswerter 10. Platz für Birgit und Marcel heraus. Auch wenn angesichts der besseren Platzierungen in den Runden davor vielleicht noch etwas mehr möglich gewesen wäre, löste der Sprung in die "Top Ten" große Freude aus – denn damit hatte sich unser Paar bereits nach 3 von maximal 6 für die Jahreswertung zählenden IDSF-Turnieren ins vorderste Fünftel der Weltrangliste katapultiert! Obwohl der weitere Vormarsch nun natürlich von Mal zu Mal schwerer wird, lassen die letzten Ergebnisse für die Zukunft noch Steigerungen erhoffen.
Am Folgetag nutzten die Beiden dann bei einem kleineren Turnier der Senioren III S-Klasse ihre Chance und kamen diesmal sogar aufs Treppchen! Als Anerkennung dafür gab es die berühmten "Klumpen" – womit die Niederländer ihre Holzpantinen meinen. Allerdings hat die Trophäe eine solches Miniaturmaß, dass sie selbst für die auf sehr kleinem Fuße lebende Birgit nicht als Trainingsgerät taugt, womit denn der fließende Übergang von Schneewittchen zu Aschenputtel gelungen wäre: Erzählt das Märchen nicht, dass die zauberhafte Unbekannte auf dem Tanzparkett rundum Bewunderung auslöste …?